Gutartige Prostataerkrankung
16. April 2018Bösartige Prostataerkrankung
Der bösartige Tumor der Prostata (Vorsteherdrüse) ist einer der häufigsten Krebsarten bei Männern über 50 Jahre. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu, die Erkrankung kann aber auch schon früher auftreten. Die Ursache ist unbekannt, es scheint eine Hormonabhängigkeit zu bestehen, aber auch Einflüsse der Ernährung (tierische Fette, Fleischkonsum etc.) scheinen einen Einfluss zu haben. Die familiäre Häufung des Prostatakarzinoms deutet auf eine genetische Ursache hin. Der Prostatakrebs wächst im Allgemeinen sehr langsam und muss zunächst keine Symptome verursachen. Bei zunehmender Größe des Tumors können sich Beschwerden beim Wasserlassen einstellen, häufig bestehen aber auch keinerlei Beschwerden. Ist der Krebs bereits in die Knochen gestreut, können Knochenschmerzen auftreten.
Die rechtzeitige Entdeckung des Prostatakrebses ist heute möglich durch die Kombination von rektaler Untersuchung, der Bestimmung eines Blutwertes (Prostataspezifisches Antigen= PSA) und spezieller sonographischer Verfahren durch den Urologen. In Einzelfällen erfolgt eine Diagnostik mittels Kernspintomographie (MRT).
Bei frühzeitiger Erkennung eines Prostatakarzinoms durch eine Tastuntersuchung der Prostata, Ultraschalluntersuchung, Blutuntersuchung, Gewebeentnahme (Biopsie) etc. sind eine Operation, die sogenannte radikale Prostatektomie, oder verschiedene Formen der Bestrahlung zur Heilung möglich.
In Einzelfällen kann aber auch auf eine Therapie verzichtet werden oder eine Hormontherapie erfolgen.
Die Entscheidung für eine entsprechende Therapie richtet sich nach vielen verschiedenen individuellen Faktoren und kann nur in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Urologen getroffen werden.
Als sehr effizientes Verfahren in der Erkennung des Prostatakrebses hat sich in den letzten Jahren der PSA-Test erwiesen. Diese Laboruntersuchung ist in der Lage, schon in einem mikroskopisch kleinen und deshalb noch nicht sicht- oder tastbaren, aber heilbaren Stadium auf mögliche bösartige Veränderungen der Vorsteherdrüse hinzuweisen. Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein im Blut messbarer Eiweißstoff, den sowohl normale als auch bösartige Prostatazellen ausscheiden. Bei Vorliegen entzündlicher, aber auch tumoröser Veränderungen steigt die PSA-Konzentration im Blut an. Der PSA-Wert kann somit auf eine abklärungsbedürftige Veränderung der Vorsteherdrüse hinweisen und Anlass für eine Biopsie sein. Da mit steigendem Lebensalter des Mannes der PSA-Wert im Blut zu höheren Werten tendiert, auch wenn die Prostata nicht krebsbefallen ist, gibt es keine absolute Grenze für den PSA-Wert.
Eine regelmäßige PSA-Bestimmung mit Verlaufsbeobachtung über die Zeit (PSA-Velocity), die Ergänzung durch das freie PSA (PSA Quotient) gibt Ihrem Urologen neben der Untersuchung der Prostata und den endosonographischen Verfahren die Informationen für eine differenzierte Diagnostik.
© urologenportal.de mit freundlicher Genehmigung durch den Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.